Wer ohne eigenes Auto und ohne organisierte Tour unterwegs ist, startet morgens im Dorf Yungay, im Río Santa-Tal per Colectivo. Die Kombis und Kleinbusse warten an der Haltestelle „transporte publico“ nahe der Hauptstraße (Abfahrt zwischen 07:00-08:00). Man muss in Richtung Yanama, jedoch vorher aussteigen bei „desvio a la 69“. Die Fahrer kennen die Stelle. Fahrdauer: ca. 1 Std., Kosten: 15 Soles p.P. und Strecke (ca. 5 $). Nach Yungay kommt man z.B. von Caraz (20 Min.) und Huaraz (1 Std.), ständiger Pendelverkehr mit Mini-Bussen.
Kleiner Bus im tiefen Tal: Kurz nach der Laguna Orconcocha erreicht das Colectivo den Ausgangspunkt zur Laguna 69.
Schon die Autofahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung hat es in sich. Von Yungay (2.500 m) schraubt sich die staubige Piste rund 1.400 Höhenmeter in unzähligen Serpentinen steil bergauf. Wer vorne oder rechts am Fenster sitzt, hat die beste Sicht: In Fahrtrichtung türmen sich die weißen Gipfel der Cordillera Blanca auf. Beim Blick zurück schiebt sich die Gebirgskette der Cordillera Negra in den Himmel. Rechts unterhalb der Straße markiert eine Kirche mit Denkmal die Stelle, an der sich einst das Dorf befand – bis am 31.Mai 1970 eine gewaltige Lawine aus Eis, Geröll und Schlamm Häuser wie Menschen unter sich begrub. Ausgelöst wurde die Katastrophe durch ein Erdbeben der Stärke 7,7 (was einen gewaltigen Felssturz am Huascarán zur Folge hatte).
Heute führt die holprige Straße an kleinen Anden-Siedlungen, dazugehörigen Ackerflächen, Eukalyptus-Bäumen und dem ein oder anderen Borstenvieh vorbei. Nach etwa 40 Min. Fahrzeit ist bei km19 der Eingang zum Nationalpark Huascarán erreicht. Falls der Fahrer an der Schranke hält, wird hier für Touristen die Eintrittsgebühr von 5 Soles fällig (Tagesbesucher). Manchmal brettern die Transporter aber auch ohne Stopp am Kontrollposten vorbei.
Es geht weiter bergauf, an zwei malerischen Lagunen vorbei: den Lagunas Llanganuco. Beide Bergseen sind von senkrechten Felswänden eingerahmt. Es gibt einen kleinen Bootsverleih und einen Wanderweg, der in 1,5 Std. zur unteren Lagune (Chinancocha) führt. Der Weg ist von der Straße aus beschildert. Fünf Autominuten später ist die obere Lagune (Orconcocha) erreicht. Hier führt die Schlaglochpiste quasi direkt übers türkisfarbene Wasser. Der Minibus quält sich noch ein paar Höhenmeter und Kurven nach oben, passiert eine Campingwiese, dann ist nach insgesamt 1 Std. Fahrzeit der Ausgangspunkt der Wanderung erreicht.
Rückfahrt: Am besten man macht mit dem Fahrer gleich eine Uhrzeit für den Rücktransport aus. Sollte das nicht möglich sein, kann man sich evtl. auch einer organisierten Gruppe anschließen, die nach der Tour wieder von einem Shuttle abgeholt wird. Nach 15:00 h gibt es nur noch sporadisch Mitfahrgelegenheiten!
Verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten gibt es z.B. in Caraz. Oder man schlägt sein Zelt auf der Campingwiese an der Laguna Orconcocha auf.