Es bietet sich an, eine Nacht in der Estacion Altamira (ca. 1.300 m) am Nationalparkeingang zu schlafen und von dort so früh es geht zu starten (05:00-06:00 h). Erster Eckpunkt der Tour ist das Casa Coca (1.900 m, 2 Std.). Die heute leerstehende Holzhütte war früher die Behausung von Señor Coca, der hier Landwirtschaft betrieb. Die ersten 1,5 Std. führen auf einem breiten Weg bergauf. Zwei kleinere Bäche müssen passiert werden. Danach geht der Weg in einen schmalen Pfad durch mannshohen Farn und Dornensträucher über (lange Kleidung empfohlen). Nicht immer kann man seinen Wasservorrat im Casa Coca auffüllen. Am besten man nimmt von vornherein genug Wasser für den gesamten Tag mit. Die nächste Möglichkeit an Trinkwasser zu kommen ist das Refugio selbst am Ende der Tour.
Nächstes Etappen-Ziel: Cerro Frantzius (2.134 m, ca. 1,5 Std.). Ab dieser Station beginnt der Primärwald. Auf einem bewaldeten Bergrücken geht es nun weiter Richtung Cerro Quemado (2.250 m, ca. 1 Std.). Ist dieser erreicht, befindet man sich auf der halben Wegstrecke – noch 6,5 km trennen den Wanderer vom Tal der Stille. Bei einer Pause auf dem kleinen Felsplateau oberhalb des Schilds, kann man hier den Panoramablick ins grüne Valle Coto Brus genießen. Ab nun verwandelt sich der Wald in ein wahres Zauberland: die gigantischen Robles (endemische Eichenart) thronen moosbewachsen und mit Epiphyten behangen wie Könige vergangener Zeiten an die 30 m hoch über dem Weg – auch ein guter Ort um seltene Vogelarten, wie den Quetzal, zu beobachten.
Es folgt der härteste Teil des Tages: es wird steil. Die Steigung führt in 2,4 km über ca. 300 Höhenmeter (ca. 1,5 Std.) bis zur Wasserscheide zwischen Pazifik und Karibik (2.550 m). Der höchste Punkt unseres Tages ist erreicht und bildet gleichzeitig die Grenze der Provinzen Limon und Puntarenas. Ab hier dominiert der Wettereinfluss des Atlantiks und es wird spürbar feuchter. Das Grande Finale (4 km) verläuft durch einen wunderschönen dichten Eichenwald über eine Hochebene. Moosbewachsen sind hier nicht nur die Baumriesen, sondern auch die zwei uralten Holzbrücken, die wir überqueren. In ca. 2 Std. ist das Ziel erreicht: das Valle de Silencio mit Schutzhütte (2.500 m). Diese ist normalerweise mit einem Gasherd ausgestattet. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Campingkocher einpacken. Stirnlampe und warme Kleidung nicht vergessen. Es gibt Bettenlager, fließend Wasser zum Kochen und ein rustikales Bad mit Dusche und WC.