Länder: Costa Rica, Panama
Region: Mittelamerika, Cordillera de Talamanca
Fläche (ha): 199.147, 207.000
Gründungsjahr: 1982, 1988
Schutzstatus: Nationalpark, UNESCO-Welterbe, UNESCO-Biosphärenreservat
Zwei Länder, ein Park! Der Parque Internacional La Amistad, kurz PILA, verbindet Costa Rica und Panama weit mehr als nur „freundschaftlich“ – wie der Name vermuten lassen könnte (spanisch: amistad = Freundschaft). Beide Nationen haben es sich zum Ziel gesetzt, einen einzigartigen Naturraum Mittelamerikas gemeinsam zu schützen und so für die Nachwelt zu erhalten.
Der grenzübergreifende Nationalpark umfasst eine Fläche von insgesamt 406.147 Hektar und erstreckt sich vom costaricanischen Süden bis in den Norden Panamas. „La Amistad“ ist das größte terrestrische Schutzgebiet Costa Ricas und gilt als eines der artenreichsten des ganzen Landes.
Märchenwald, der verzaubert: Auf einem Höhenniveau zwischen 1.500 bis über 3.000 m ist der PILA mit dichtem Bergnebelwald bewachsen.
Die Lebensader im Herzen des Nationalparks wird von einem mächtigen Gebirgszug gebildet: der Cordillera de Talamanca. Hier entspringen nicht nur einige der größten Flüsse der Region, auch die höchsten Gipfel beider Länder befinden sich in direkter Nachbarschaft des PILA. Namentlich sind das der Chirripó (3.820 m) auf costaricanischer Seite sowie der Volcán Barú (3.478 m) in Panama. Mit 3.547 Metern über dem Meeresspiegel ist der Cerro Kamúk der höchste Berg innerhalb des Parks.
Entsprechend der Höhenstufung von 100 bis über 3.500 Meter ist die Natur im Parque Internacional besonders reich an Lebensräumen und Landschaftsformen. Der weitaus größte Teil des Parks ist mit Bergnebelwald (Bosque Nuboso) bedeckt. Typische Vertreter dieser Vegetationszone sind, neben imposanten Baumfarnen, die so genannten „robles“ (Quercus sp.) – eine zentralamerikanische Eichenart, die mit Epiphyten bewachsen ist und von deren Ästen oft meterlange „Moos-Bärte“ hängen. Weitere markante Landschaftselemente sind Páramo, Gebirgs-Savannen, Hochebenen und Gletscherseen. Die tiefer gelegenen Bereiche des Parks auf der Karibikseite befinden sich nur wenige Hundert Meter über dem Meeresspiegel. Sie sind mit immerfeuchtem tropischen Regenwald bedeckt.
Brücke des Lebens: Die geographische Lage zwischen Atlantik und Pazifik sowie zwischen Nord- und Südamerika machen den PILA zu einem bedeutenden biologischen Korridor. Zahlreiche gefährdete Tiere sind hier zuhause – darunter Jaguar, Tapir, Dreifinger-Faultier und der seltene Quetzal. Die Artenvielfalt ist gewaltig, der Grad an Endemität hoch. Allein im costaricanischen Teil des Schutzgebiets leben 450 Vogelarten, 136 Säugetierarten und 44 Spezies Amphibien.
Kein Wunder also, dass die Kernzone des Parks bereits im Gründungsjahr (1982) zum Biosphärenreservat erklärt wurde. UNESCO-Welterbe-Status erhielt der PILA dann ein Jahr später, 1983 (Costa Rica) und 1988 (Panama).
Trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen ist die Artenvielfalt bedroht: Illegaler Holzeinschlag, Jagd, Klimawandel und Waldbrände sind die größten Probleme. Hinzu kommen die Ausbreitung nicht-heimischer Arten sowie der Einsatz von Chemikalien auf landwirtschaftlich genutzten Flächen außerhalb des Parks. Um die empfindlichen Ökosysteme des PILA zu schützen, ist der Zugang zum Nationalpark für Besucher auf bestimmte Bereiche beschränkt.
Weitere Infos:
» Wandern im Park der Freundschaft
» Mapa del PILA: Übersichtskarte
Nationalpark-Websites:
www.inbio.ac.cr
www.sinac.go.cr
www.miambiente.gob.pa