Eigentlich ein Grund zum Feiern: Heute, am 22. Mai, ist „Internationaler Tag der biologischen Vielfalt“. Doch wenn man einen Blick auf aktuelle Forschungsberichte wirft, sind die Ergebnisse in Sachen Artenvielfalt eher ernüchternd.
Mehr als Ein Drittel der deutschen Tier- und Pflanzenarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Vier Prozent der heimischen Flora und Fauna sind sogar bereits ausgestorben! Das geht aus dem ersten Artenschutz-Report des Bundesamt für Naturschutz (BfN) hervor, der vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Hauptverantwortlich für diese desaströse Entwicklung sind dem Bericht zufolge vor allem intensive Formen der Landbewirtschaftung. Aber auch Forstwirtschaft und Baumaßnahmen tragen zum Negativtrend bei.
Eine ebenfalls kürzlich veröffentliche Umwelt-Studie der EU-Kommission kommt zu ähnlich Besorgnis erregenden Erkenntnissen. Demnach sind 17 Prozent der europäischen Vogelarten vom Aussterben bedroht. Doch es gibt auch positive Meldungen: Dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen konnten sich zum Beispiel die Bestände von Wildkatze, Kranich und Biber in den letzten Jahren deutlich erholen.
BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel äußert sich dennoch besorgt: „Der Zustand der Artenvielfalt in Deutschland ist alarmierend. Bislang wird auch das nationale Ziel verfehlt, den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Wir müssen dringend unsere Anstrengungen verstärken, um den Artenrückgang zu stoppen.“
Auch Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), fordert Maßnahmen gegen den Artenschwund: „Um Lebensqualität, natürliche Ressourcen und Artenvielfalt wirksam zu sichern, braucht es in Deutschland und in ganz Europa ein Sofortprogramm, das bis 2020 konkrete Artenschutzerfolge bewirkt.“
Unter dem Motto „Nature Alert“ ruft der BUND gemeinsam mit anderen Umweltschutzverbänden die EU-Bürgerinnen und -Bürger auf, sich für den Schutz der Natur in Europa einzusetzen. Die Online-Aktion läuft noch bis zum 24. Juli.
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„NGOs schlagen Alarm: Das „Netz des Lebens“ in Europa ist in Gefahr! “
… so titelt der österreichische UMWELTDACHVERBAND zum Thema. Hier geht’s zum Artikel:
http://www.umweltdachverband.at/presse/presse-detail/article/ngos-schlagen-alarm-das-netz-des-lebens-in-europa-ist-in-gefahr-europaweite-kampagne-gegen-a/