Planet Erde, 07.05.2019 – Am Montag hat der Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen (IPBES) in Paris den bislang umfangreichsten Bericht zum Zustand der globalen Artenvielfalt veröffentlicht – mit unbequemen Ergebnissen auch für unsere Spezies. Rund 1 Million Tier- und Pflanzenarten sind demnach akut vom Aussterben bedroht. Einen Schuldigen haben die Wissenschaftler auch ausfindig gemacht: uns! Denn verantwortlich für den rapiden Artenschwund ist – Überraschung – der Mensch.
Als Hauptfaktoren der biologischen Massenvernichtung werden Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, aber auch unser Konsumverhalten genannt. Vor allem die ausufernde Landnutzung sowie intensive Landwirtschaft spielen eine treibende Rolle. Denn damit gehen Umweltverschmutzung und Zerstörung von Ökosystem einher, was wiederum das Artensterben beflügelt. Auch der Klimawandel, die Ausbreitung invasiver Arten und die Verschmutzung der Meere machen dem Report zufolge der Biodiversität das Leben schwer.
Tausende wissenschaftliche Studien und jahrzehntelange Forschungsarbeit liegen dem jetzt veröffentlichten Zustandsbericht zugrunde. 145 Experten aus 50 Ländern waren an dem Dossier für die Rettung der Erde beteiligt. Leugnen ist also zwecklos. Man könnte eher in Richtung Anklagebank fragen: Homo sapiens, was machst du da?
Fazit: Das Artensterben im Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, geht eindeutig auf unsere Kappe. Insekten, welche Insekten? Wenn wir so weiter machen, summt und brummt bald gar nichts mehr in unseren schönen Parks und Gärten. Ganz zu schweigen von den riesigen Regenwaldgebieten, die tagtäglich für Futterpflanzen oder Palmöl plattgemacht werden. Alles zum leiblichen Wohl der Gesellschaft, zum Beispiel in Form von industriell produziertem Billigfleisch. Und der Fisch schmeckt irgendwie nach Plastik. Prost Mahlzeit. Was soll nur „Pacha Mama“ von uns denken?
Aber mal ernsthaft: Man muss weder auf Bäume klettern, noch sich an Bahngleise ketten, um festzustellen, dass hier etwas gehörig schief läuft! „Hier“, das heißt auf dem Planeten Erde, der nun mal unser Zuhause und – Achtung, jetzt kommt’s – unsere LEBENSGRUNDLAGE ist. Ach ja, und natürlich nicht zu vergessen auch der Lebensraum von schätzungsweise rund 8-14 Millionen Tier- und Pflanzenarten, die unseren radikalen Kahlschlag bisher überstanden haben. „Survival of the fittest“ eben…
Wie brisant die Lage in puncto globaler Artenschwund tatsächlich ist, zeigen die Zahlen der IPBES-Studie, die gestern veröffentlicht wurden. Wer tiefer in das Thema einsteigen will, findet hier entsprechende Quellen. Keine Fake News Leute, das sind Fakten. – Danke für die Aufmerksamkeit.
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Eine Zusammenfassung des Originaldokuments gibt es in der Pressemitteilung unten (englisch). Das Zentrum für Umweltforschung in Leipzig stellt eine deutschsprachige Kurzversion der Studie als PDF zur Verfügung: