Der 3 km lange Sendero Las Pailas ist nicht umsonst der beliebteste Weg im Parque Nacional Rincón de la Vieja: der Rundweg ist angenehm leicht zu laufen und führt in gut 2 h an diversen Zeugnissen vulkanischer Aktivität vorbei.
Über Abzweige des Hauptweges erreicht man jeweils in wenigen Minuten die so genannte Laguna fumarolica, Pailas de Agua und Pailas de Barro sowie den Volcancito und den Wasserfall Catarata Estacional.
Wem beim Blick in die brodelnden Schlamm- und Wasserbecken mit einer Temperatur von 78°C bis 106°C noch nicht bewusst wird, wo er sich gerade befindet, dem wird spätestens beim stechenden Schwefelgeruch klar, was unter der Oberfläche schlummert: vulkanische Energie in Reinform.
Los geht´s: Man folgt den Schildern rechts hinter dem Nationalparkhäuschen, die einen zum Sendero Las Pailas führen, überquert den wunderbar klaren Rio Colorado über eine Hangebrücke und gelangt nach gut 10 min. zum Sendero Circular (Rundweg), der normalerweise nach links abgeht.
Tipp: Um die Mittagshitze zu meiden, empfiehlt es sich den Weg andersherum als ausgeschildert zu gehen. Biegt man nun rechts ab, passiert man das schattenlose Freigelände der Tour am Morgen, wenn die Temperatur noch angenehm kühl ist. Denn das Klima in einer der heißesten Ecken des Landes kann auch bei leichten Wanderungen schnell schlauchen. Lässt man den Blick nun ab und an zurückschweifen, bietet sich bei schönem Wetter eine tolle Sicht auf die bewaldeten Hänge des Vulkans.
Nach ca. 1 h überquert man das kleine Flusstal Quebrada Pailas, das je nach Jahreszeit mehr oder weniger Wasser führt. Auf der anderen Seite beginnt der bewaldete Teil der Strecke. Immer wieder führt der Weg an uralten Baumriesen vorbei, die von Würgefeigen umschlungen werden. Nach wenigen Minuten folgt ein Abzweig über den der Sektor Santa Maria (7km) erreichbar ist.
Um dem Rundweg Las Pailas zum Startpunkt zu folgen, biegt man also unbedingt links ab. Nach 15 min. erreicht man den Zugang zum Volcancito. Bei Sonne ergibt sich durch die Rauchschwaden, die „der kleine Vulkan“ ausspuckt, im Blattwerk der Bäume ein eindrucksvolles Licht- und Schattenspiel (siehe Foto). Eine weitere Fumarole und die Catarata Estacional sind die letzten beiden Naturschauspiele der Tour.
Getreu der Tico-Lebensphilosophie lohnt es sich, den Weg ganz „tranquilo“ anzugehen. Denn wenn sich am Nachmittag der Park langsam leert, hat man gute Chancen einer Gruppe weiblicher Nasenbären (bis an die 10 Tiere) oder einem Gürteltier beim Abendessen zu begegnen. Auch auf dem Rückweg passiert man den Rio Colorado, der nun mit seinem eisklaren Wasser zu einem erfrischenden Bad einlädt.