Region: Cordillera Blanca, Ancash
Dauer: 5-6 Std.
Horizontal: 14 km
Vertikal: 3.900 m – 4.650 m (750 Hm)
Schwierigkeit: mittel
Kurz aber knackig: Die Tagestour zur Laguna 69 in der peruanischen Cordillera Blanca ist technisch leicht aber konditionell anspruchsvoll. Der rund 14 km lange Weg (hin und zurück) führt an über 6.000 Meter hohen Eisgiganten vorbei und eröffnet sagenhafte Ausblicke auf den höchsten Berg des Landes, den Huascarán (6.768 m). Das Ziel der Wanderung: eine türkisfarbene Lagune wie aus dem Bilderbuch – eingerahmt vom schroffen Bergmassiv der Chacraraju-Gruppe. Für den Aufstieg bis zur Lagune sollten gut 3 Std. reine Gehzeit kalkuliert werden (750 Höhenmeter), der Abstieg ist in 2 Std. möglich.
Zwischen Himmel und Erde: Wer den Aufstieg bis zur Laguna 69 (4.650 m) geschafft hat, ist den Göttern ganz nah!
Der Startpunkt der Wanderung befindet sich auf ca. 3.900 m, kurz oberhalb der Llanganuco-Seen. Wer noch nicht ausreichend akklimatisiert ist, wird die Höhe sicher spüren. Zunächst führt der Weg durch ein kleines Polylepis-Wäldchen wenige Meter bergab und quert via Holzbrücke einen wilden Gebirgsbach. Am Talboden angekommen, gibt ein Wegweiser die Richtung vor: links geht es erneut über einen Fluss (Quebrada Demanda) und zum Basislager des Nevado Pisco. Wir halten uns rechts und folgen der Beschilderung zur Laguna 69.
Es öffnet sich ein wunderschöner Weitblick talaufwärts bis zu den schneebedeckten Gipfeln des Chacraraju (6.112 m). Die ersten paar Kilometer sind dankbar flach – gut zum Warmlaufen. Wir bleiben immer rechts vom Fluss, kommen an einem uralten knorrigen Baum sowie an einigen zerfallenen Steinhütten vorbei. Die grasenden Rinder haben sich anscheinend schon an die Bergwanderer gewöhnt und sind absolut tiefenentspannt. Immer wieder lohnt ein Blick zurück: Denn talabwärts thront Perus höchster Berg, der imposante Huascarán (6.768 m) mit seinen mächtigen Gletschern. Nach einer knappen Stunde Fußmarsch überqueren wir die Quebrada Demanda an einer flachen Stelle. Der Trampelpfad rechts bergauf zum Wasserfall endet an der Felswand – der kleine Abstecher lohnt höchstens zum Wasserflasche füllen.
Auf der anderen Flussseite angekommen wird der Weg steiler. In langen Zickzack-Bahnen geht es an der rechten Talflanke bergauf. Während die Schritte etwas langsamer werden und die Körpertemperatur steigt, stürzt auf der gegenüber liegenden Talseite ein tosender Wasserfall in die Tiefe – die Gletscherschmelze ist in vollem Gange!
Nach ca. 1,5 Std. ist die erste Steilpassage geschafft! Der Weg wird wieder flacher und führt an einer kleinen Lagune vorbei über einen grünen Talboden leicht bergauf (gutes Pause-Plätzchen). Am Ende des Talkessels baut sich eine massive graue Felswand auf. Das Schmelzwasser der Gletscher rieselt leise zu Boden. Ein wenig begangener Weg führt nach rechts zu einer alten Berghütte (kaum lesbarer Wegweiser). Wir halten uns jedoch links und machen uns bereit für den letzten knackigen Anstieg zur Laguna 69.
Noch gut 30 Min. Aufstieg zwischen groben Felsblöcken, dann ist das Ziel auf 4.650 m erreicht: Die türkisfarbene Laguna 69, eingerahmt vom über 6.000 Meter hohen Chacraraju-Massiv und dem markanten Gipfel des Nevado Pisco (5.752 m). Die Gletscher scheinen zum Greifen nah. Mehrere Wasserfälle ergießen sich in den malerischen Bergsee und immer wieder krachen Geröll und kleinere Lawinen die steilen Hänge herunter. Zeit zum Genießen! Der Abstieg erfolgt auf dem selben Weg und nimmt etwa 2 Std. in Anspruch.