Horizontal: 12 km
Vertikal: 1.680 m – 2.653 m (970 Hm)
Dauer: ca. 5-6 Std.
Schwierigkeit: mittel
Schluss mit Schlendern: Die Wanderung über den Oberen Herrensteig auf den 2.653 m hohen Tullen ist zwar technisch nicht besonders anspruchsvoll, erfordert jedoch im Gipfelbereich Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit. Insgesamt müssen fast Tausend Höhenmeter bezwungen werden, was an steilen Passagen schon mal zum „Wadenbeißer“ werden kann. Doch die Mühe ist es wert: Oben angekommen wartet ein 360°-Panoramablick bis zum Großglockner – der benachbarte Peitlerkofel (2.873 m) ist zum Greifen nah…
Am Fuß felsiger Türme: Der Weg auf den Tullen führt ins versteinerte Herz der Aferer Geisler.
Abmarsch am Wanderparkplatz Zans (1.680 m): Wir folgen zunächst dem breiten Forstweg Richtung Kaserillalm am gleichnamigen Bach entlang, bis wir nach gut 1 km (ca. 15 Min.) links auf die Herrensteige abzweigen: Markierung Nr. 25, auch der Tullen ist bereits ausgeschildert.
Auf einem steinigen, gut sichtbaren Pfad geht es in nördliche Richtung bergauf. Rechts vom Weg hat sich das Tälchen des Atzbach (Rio Otz) eingeschnitten. Nach einem kurzen Steilstück gabelt sich der Weg: Links am Hang entlang geht es auf den Unteren Herrensteig zur Kofelwiese. Wir halten uns jedoch rechts bergauf und kommen so auf den Oberen Herrensteig (Nr. 25).
Wir folgen dem Wegverlauf in Nordwestliche Richtung: Mit jedem Höhenmeter öffnet sich der Blick weiter über den Talschluss des Villnösstals. Auf der gegenüber liegenden Seite schieben sich prominent die steilen Felswände der Geislergruppe in den Himmel. Auf etwa 2.200 m ist die Waldgrenze erreicht. Ab hier bestimmen alpine Matten, teilweise von bunter Bergflora durchsetzt, das Landschaftsbild. Nach etwa 2 km (1 Std.) ist die Wegkreuzung zum Günther-Messner-Steig (Alta Via G.M.) erreicht.
Südtiroler Postkarten-Kitsch: Vom Oberen Herrensteig eröffnet sich ein einmaliger Panoramablick auf die senkrechte Wand der Geislergruppe.
Wir biegen rechts ab und folgen der Beschilderung zum Tullen, jetzt nach Nordost. Nachdem ein kurzer Steilanstieg überwunden ist, finden wir uns am felsigen Fuß der Aferer Geisler wieder. Ab hier führt der Weg in einem kleinen Hochtal leicht bergauf, vorbei an imposanten Felstürmen. Kleinere Schneefelder können bis in den Sommer erhalten sein, die Orientierung ist aber Dank Fußspuren und Wegmarkierungen kein Problem. Nach etwa einer halben Stunde ist ein breiter Schuttkegel erreicht, den wir erst queren, um dann im Zickzack-Kurs wieder steil bergauf zu steigen. Kurz darauf markiert ein Wegweiser die Abzweigung zum Tullen (der G.M. führt weiter bis zur Schlüterhütte).
Das letzte Stück zum Gipfel ist felsig und stellenweise etwas ausgesetzt: Im unteren Bereich noch per Drahtseil gesichert, oben dann völlig frei. Zum ersten Mal rückt jetzt der benachbarte Peitlerkofel ins Bild – ein viel versprechender Vorbote auf den grandiosen Weitblick, der sich vom Gipfelkreuz des Tullen eröffnet! Im Norden am Horizont: Die weißen Gletscher der Hohen Tauern mit Großglockner und den Venedigern. Im Süden zum Greifen nah: Die gesamte Pracht der Geislergruppe mit den dahinter aufragenden Puezspitzen… Einfach nur: „WOW“! Nach dem Gipfelglück kommt der Abstieg: Dieser erfolgt entweder auf dem selben Weg zurück nach Zans (ca. 2h), oder man wählt den Klettersteig zur Schlüterhütte (Sicherung empfohlen).
Zum Greifen nah: Der benachbarte Peitlerkofel (2.873 m) vom Tullen aus gesehen. Am Horizont die schneebedeckten Hohen Tauern.